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Der Schiffsmodellbau |
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Auch Segelboote eignen sich gut zum Einstieg in den Schiffsmodellbau. |
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Warum Schiffsmodelle bauen?
Schiffsmodelle wurden schon immer gebaut. Seit Jahrhunderten stellen Schiffsmodellbauer für
Werften, Könige usw. Modelle als Anschauungsobjekte her.
Heute ist es der Spaß, aber auch das Interesse an den "echten" Booten und Schiffen, der uns
antreibt, ein Modell zu bauen. Das kann entweder möglichst originalgetreu geschehen, oder
ganz nach eigenen Vorstellungen.
Dabei lernt man durchaus viel über die großen Vorbilder und die Schifffahrt im allgemeinen,
denn man kann sehr viele Eigenschaften des Originals in seinem
Modell wiederfinden und damit dem Vorbild entsprechende Situationen nachstellen.
Natürlich lassen wir unsere Modelle ferngesteuert fahren, wobei Manöver und
Arbeitsabläufe der großen Wirklichkeit entsprechend durchgeführt werden können.
Wie steige ich am besten in das Hobby ein?
Schiffsmodellbau ist auf keinen Fall ARTR. ARTR bedeutet Fertigmodell mit Fernlenkanlage.
Wie der Name Schiffmodellbau sagt, sollte das Schiffsmodell auch gebaut werden.
Man (oder auch Frau) beginnt möglichst mit einem Baukasten. In dem meisten Baukästen
sind alle zum Bau benötigten Teile des Modells enthalten. Zum Betrieb des Modells
werden noch eine Fernlenkanlage, gegeben falls mehrere Motoren, Motorregler und Akkus
benötigt. Lassen Sie sich vom Fachhandel eingehend beraten.
Im folgenden wollen wir den Hintergrund und die Unterschiede beispielhaft an einigen unserer
Modelle zeigen.
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Einige Beispiele verschiedener Modelltypen |
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Zum Einstieg: Sportboot KATJA
Zum Einstieg in den Schiffsmodellbau eignen sich am besten Modelle, die als Baukasten erhältlich sind.
Der Vorteil dabei ist, dass man die meisten Materialien mit dem Kauf sofort beisammen hat, und dass die
beiliegende Bauanleitung eine gute Einführung ins Hobby darstellt. Bei der Auswahl eines Baukastens sollten
allerdings Größe und Bauaufwand aus einem einfachen Grund überschaubar sein: Gerade am Anfang ist es wichtig,
dass man einen Baufortschritt erkennt. Denn bei zu aufwändigen Modellen gibt es oft wochenlange Arbeiten,
ohne das sich am Modell sichtbar etwas verändert. Das kann für die Motivation sozusagen tötlich sein.
Und außerdem will man ja auch irgendwann mal mit seinem Schiff ans Wasser. Die KATJA ist ein typisches
Einsteigermodell. Es muß aber kein Sportboot sein, ebenso gibt es Bausätze von Fischkuttern, Schleppern,
Segel- und auch Rennbooten, mit denen man den Anfang machen kann. |
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Lustiger Sport aus Australien: JET SPRINT
Beinahe schon als Rennboot kann die JET SPRINT bezeichnet werden. RC-Rennboote sind in aller Regel reine
Zweckmodelle. Ihre Optik ist oft nur an ihre Vorbilder angelehnt. Im Vordergrund stehen Geschwindigkeit
und Fahrspaß, bis hin zu Nervenkitzel und Adrenalinkick. Die Spannbreite reicht vom Fertigmodell
über Wettbewerbsboote, mit denen Rennen ausgetragen werden, bis zur High-End-Konstruktion mit Geschwindigkeiten
über 200km/h. Mit sogenannten Jet-Sprint-Booten trägt man in "Down-Under" heiße Rennen auf überfluteten Äckern
aus. Der zweite Mann im Cockpit ist wie beim Rallywagen der Navigator, der den Kurs vorgibt. Und der
Überrollbügel ist kein Gag, sondern unbedingt erforderlich. |
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ARTR: Hafenschlepper SOUTHAMPTON
Der kleine Hafenschlepper SOUTHAMPTON kann von Geburt an schwimmen, denn er kam als Fertigmodell zur
Welt. RTR oder ARTR steht für (Almost-) Ready-To-Run. Nach dem Kauf sind nur wenige Handgriffe erforderlich,
die sich auf den Einbau einer Fernsteueranlage oder auch nur das Anschließen des Akkus beschränken. Erstaunlich
gut ist mittlerweile die Detailtreue und optische Ausstattung vieler Fertigmodelle. Die fernsteuerbaren
Funktionen beschränken sich allerdings auf das reine Fahren, alles weitere müsste der Besitzer selber einbauen.
Als Vorbild für den SOUTHAMPTON kann zweifelsfrei der real existierende, engliche Schlepper WYEFORCE ausgemacht
werden. |
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Baukasten-Modell Seenotrettungskreuzer BERLIN
Aus einem Baukasten für Fortgeschrittene ist der Seenot-Rettungskreuzer BERLIN entstanden.
Solche Baukästen bilden das reale Vorbild in vielen Dingen gut nach. Es lassen sich viele Funktionen,
wie zB. das Absetzen und Aufnehmen des Tochterbootes, realisieren. Die dazu erforderlichen Funktionselemente
können entweder selbst erstellt werden oder sind als sognannte Funktionssätze erhältlich. Die Bauzeit für
das über ein Meter lange Modell kann sich aber schon über viele Monate hin ziehen, je nach Erfahrung und
zur Verfügung stehender Zeit. |
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Aus eigener Phantasie: Kutter MOLLI II
Ein Modell nach eigener Idee. Mit etwas Fantasie und ein paar maritimen Grundkenntnissen ist es
möglich, sich ein Schiff ganz nach eigenen Vorstellungen ohne realeszu bauen, wie
das Beispiel MOLLI II zeigt. Die Rumpfform stammt vom Baukasten einer Kutteryacht und ist
nur annähernd die Form eines möglichen Vorbildes angelehnt.
Der Aufbau ist in seiner Form ein Mix zwischen Fischkutter und Yacht. Ein Schanzkleid ist nicht
vorhanden, die Reling eher yacht- als kuttertypisch. Die Masten sind dann wieder mehr vom Fischkutter.
Die Länge und Breite des Rumpfes passt nicht wirklich zum Maßstab. So könnte man noch lange weitermachen.
Aber hier gilt ganz eindeutig: Erlaubt ist, was gefällt. |
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Freier Nachbau: Bohrinselversorger KODIAK
Nach ganz ähnlichem Motto entstand der Versorger KODIAK. Allerdings gibt (oder gab) es für das
Schiff an sich ein reales Vorbild. Das war der OSA-Versorger HOLSTENTOR. Wesentlicher Unterschied
dazu ist die Lackierung des Modells, die nach dem Farbschema der Viking-Reederei ausgeführt wurde. Auch die Abgaskamine
mit der Löschbrücke sind nicht "original". Grund für solche Änderungen kann sein, das es beim Bau viel
Spaß macht, eigene Ideen zu verwirklichen, anstatt jeden Handgriff genau nach Vorlage erledigen zu müssen.
Dieses Modell ist 1,8m lang und bringt 48kg auf die Waage. Es passt nicht mehr auf die Rückbank ins Auto,
ist zu schwer um es alleine hoch zu heben und deswegen gibt es sowas nicht als Baukasten zu kaufen. Alles
selber machen ist hier angesagt. |
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Gibt's "in echt": Krabbenkutter SIRIUS
Das Baukasten-Modell Krabbenkutter SIRIUS hat einen originalgetreuen Anspruch, wenngleich
sein Vorbild inzwischen mehrfach verkauft und umgebaut wurde. Es kann natürlich ein kleines Dilemma sein,
das echte Schiffe viel schneller gebaut und fertig werden als Modelle - so 'ne echte Werft hat ja schon
ein paar mehr Arbeiter als die heimische Kellerwerft. Oft sind die Vorbilder bis zur Fertigstellung des Modells schon mehrfach
umgebaut, verkauft, verschrottet oder gar gesunken! Damit werden wir Modellbauer wohl auch in Zukunft
leben müssen. Für Modelle mit älterem Vorbild weiß oft nicht mal die eigene Besatzung, wie das Schiff
vor Jahren oder Jahrzehnten genau ausgesehen hat. |
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Über das Bauen und Fahren eines Modellbootes oder -schiffes hinaus gibt es auch die Möglichkeit,
an Wettbewerben teil zu nehmen. Der Deutsche Dachverband nauticus e.V.
informiert über die verschiedenen Modellbootklassen. Bis zum Weltmeistertitel ist dabei alles drin. |
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